Mittwoch, 31. August 2011

alles in bildern


videoclips sind jetzt auch fertig,
 einfach, mit movie maker gemacht - wer will, die playlist gibt's auf youtube zum aufrufen.

der flug: nairobi - zürich - wien

problemlos, wie der aufenthalt im mara bush camp von sunworldsafari. alle flüge kamen pünktlich an, 4 stunden schlaf in der nacht waren auch möglich ( die sitze im a330 der swiss
 (sitzanordnung im a330 der swiss in business)
 sind flat-bed sitze, man kann sie also ganz flach legen, ich hatte wieder wie schon beim hinflug sitz 5k)
 sodass mich meine frau in wien willkommen heißen konnte – die reise ist somit abgeschlossen.
das lounge- und fliegeressen nervt (zb frühstück um 5 uhr morgens in der gegend dubrovnik

im swiss a 330,
 und dann in der gegend von münchen im a319 der aua)
 nach einiger zeit - hängt vielleicht mit der dünnen luft da oben zusammen, nach einiger zeit schmeckt alles gleich, egal was man isst - und man sehnt sich nach gutbürgerlich wienerischem - zb einen guten kaffe , nespresso, what else, 

und hausgemachten topfengolatschen 

von meiner lieben frau ;-)

eine große erfahrung, tolle, erholsame, interessante tage im mara bushcamp – definitiv zu empfehlen - danke familie nowak, danke sabine im marabushcamp, danke sunworldsafari (aufenthalt vom 23. august bis 30. august 2011)

nairobi – traffic at its worst ;-) – aber sicher am flughafen

verkehr zur stoßzeit in nairobi, das ist nichts für schwache nerven.
der stärkere, schnellere, aggressivere gewinnt, und fährt, wenn's sein muss auch auf'm gehsteig ;-)

nach kurzem kennenlernen ganz netter menschen, den nowaks in nairobi, gings in überraschend rascher zeit zum flughafen.
einchecken am businessschalter in kürzester zeit. die zeit bis zum abflug verbrachte ich in der swiss-‚lounge’ am flugplatz, besser gesagt, in der nairobi-flughafen-lounge, die die den ausländischen fluglinien zur verfügung stellen. aussehen und größe ließen zu wünschen übrig, hygiene und sauberkeit in den toiletten eher was für hartgesottene.

letzte safari – ein guter tag beginnt mit einem sonnenaufgang ...….


.....und einer leopardensichtung.

eine mutter mit zwei nachwuchsleoparden hält sich in der nähe des camps auf; eine sichtung, vereinzelt auch alle drei auf einmal, ist täglich machbar. die guides kennen schon deren wege und verstecke, sodass man die drei aus allernächster nähe bewundern, und auch riechen kann.
zum letzten mal den talek durchquert und auf die ‚andere’ seite geschaut, die, wo am vortag eine riesen herde den fluss durchquerte. heute die gegend dort gnu- und tierleer. aber elefanten, adler, geier, leoparden, geparden,
 und viele andere tiere gibt’s immer zu sehen, auch dann oft nur in einzelversion. das ist aber der unterschied zu einem zoo – dort sieht man die tiere immer am selben platz, hier, in freier natur, sind sie ‚überall’, d.h. aber auch dass sie von einem tag auf den anderen die weideplätze ändern, und plötzlich wie vom erdboden verschluckt sind.
die hoffnung, dass eine größere herde zebras

den marafluss quert, erfüllte sich nicht – sie tranken nur am fluss; krokodile kamen keine, die sind schon alle voll von gnus und bewegungsunfähig. 
als abschluss gabs dann noch einen leoparden, oben im baum zu sehen. hätte denis mich nicht drauf auferksam gemacht – ich hatte selbst bei kenntnis, dass da einer oben sei, massivste probleme den zu lokalisieren – ich hätt das nicht bemerkt.
im camp angekommen, alles gepackt, verstaut, sich verabschiedet, bis ca. 1530 uhr die ruhe genossen und dann mit denis zum flugplatz. safarilink war 45 minuten zu spät dran.

nach der landung


– meine name stand dick gekennzeichnet auf der passagierliste -  wurde mein gepäck nochmals gewogen (zur erinnerung: beim rauffliegen hatte ich übergepäck, zugegeben meine schuld, aber gabi nowak hat das für mich ausgebügelt, und ich konnte mein gepäck mitnehmen) und der abwieger befand ‚nur’ 5 kilogramm, das sei ‚ok’. ich bedankte mich für die wohlwollende ausage mit kleinem trinkgeld.

vollkoffer 3 – großkotzig daherkommen, und bier über elektronisches gerät schütten

dennis, als eingeladener, und ich genossen nach dem erfolgreichen tag ein bier.
in kenia gibt’s ein gesetz das arbeitenden verbietet vor 17 uhr alkohol zu trinken - das lokale bier heißt übrigens TUSCER (=nach der arbeit!) . 
natürlich trinken die guides im dienst, egal wie spät es ist, keinen alkohol.

auf einem gemütlichen sofa machte es sich auch ein deutscher gast im lounge-/barzelt
gemütlich, und bestellte ein bier: er bekam das bier in einer flasche, und dazu ein glas.
im barzelt
 werden auch akkus und kameras aufgeladen.

faktum: sein sohn stieß das bier um, das sich über kamera und akkus ergoß. es versteht sich von selbst dass sich die betreffenden aus der verantwortung stahlen – und einfach davongingen, nur peter, den herr'n über die getränke baten, das bier aufzuwischen.
es versteht sich von selbst, dass sich von dieser familie niemand die mühe machte, herauszufinden 
(a) wem die kamera gehört, und 
(b) ob die kamera nicht beeinträchtigt wurde.
daher als dank an den verursacher der titel ‚vollkoffer #3’ – wem der ehrentitel zu aggressiv erscheint, der möge sich dann einmal selbst bier über elektronisches gerät schütten lassen – und das anonym.

vollkoffer 2 - oder: klick, klick, klick, der gepard kriegt ’nen tick

stellen sie sich vor, sie sitzen im gastgarten ihres lieblingslokales und genießen dort ein wiener schnitzel mit köstlichem kartoffelsalat. plötzlich stoppen 6 autobusse voll mit japanern, die die busfenster öffnen, und von ihnen und ihrer ‚beute’, dem schnitzel foto machen. damit sie wissen, dass sie fotografiert werden, lassen es sie die japaner auch hören:
(a) einschalten der kamera – ein ton kündigt die bereitschaft des gerätes an, 
(b) das scharfstellen wird unseren freunden aus dem fernen osten durch ein akustisches signal vermittelt, es könnte ja sein, dass er den farbwechsel von rot auf grün, welches am display das scharfstellen des fotos anzeigt, übersieht, und 
(c) es ‚klick’ macht wenn er das foto macht, und ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’ wenn sie ein serienfoto schießen, damit sie zuhause ihren sushi-freunden zeigen können, wie genau man ein schnitzel mundgerecht zu genießen hat.

und so geht’s dem geparden, kaum eine beute gefangen, stehen schon die jeeps herum, und es geht ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’, ‚klick’……

 da wünscht man sich zeitweise doch etwas mehr rücksicht, nicht nur auf die anderen safaristi, sondern auch auf die tiere; an manchen tagen kam vereinzelt schon jahrmarktstimmung beim tier'beobachten' auf, weil manche touristen das ganze als riesiges spektakel sahen, angesichts dessen man auch noch privates lauthals diskutieren konnte, und so tier und mensch einfach störte.

(lautsprecher laut stellen -das klicks ging 20 minuten lang !)
der clou bei der geschichte, der fotograf mit dem ‚maschinengewehr’-fotoapparat gab beim abendessen seinen schweizer freunden zum besten, dass sich die anderen, die gefilmt hätten, darüber aufgeregt hätten, dass es mit seinem  klicken nicht nur die stimmung und den leoparden gestört hatte, sondern auch die tonqualität des filmes – daher dem schweizer der titel ‚vollkoffer #2’.

vollkoffer 1 – oder: der fährt über die eier

als wir auf die querung der gnus warteten, sah denis ca. 15 meter hinter uns dass ein kleiner bodenbrütender vogel dort sein nest hatte und jede menge jeeps an dem vorbeifuhren, und er in gefahr lief, überrolt, bzw. sein einziges ei zerstört zu werden.

denis machte sich die mühe, größere steine ringförmig um das nest zu legen, um es zu schützen bzw. etwas auffälliger zumachen.
leider war die mühe vergebens, ein vollkoffer in einem 'wonderbeast', so werden die toyota und andere minibusse genannt, fuhr trotz markierung über das gelege, der brütende vogel konnte gerade noch davonfliegen, das einzige ei wurde überrollt.

jetzt ist auch glasklar, weshalb off-road-fahren von den rangers hier bestraft wird – man beschädigt dadurch fauna und flora, auch für mich jetzt noch klarer nachvollziehbar.
also wenn der fahrer vielleicht nicht immer die optimalste position ansteuert, die sie des fotomotivs gerne hätten, dann hängt das damit zusammen, dass er genau um die probleme dieser off-road-fahrten bescheid weiß, und off-road-fahren verboten ist.

CROSSING - yeah

das highlight jeder safari ist das queren eines flusses von gnus und zebras.
nachdem der talek fluss wieder querbar war, mein 0630 uhr kaffee (inklusive butterkekse)
 vor dem zelt vorbereitet, genossen war, fuhren wir auf die andere seite,
dort wo das gras noch grüner war – the grass is always greener on the other side – und derzeit einige große gnuherden sind.
wie jeden tag auch ballons in der luft, die über die täglich, zu schnäppchenpreisen, über die mara hinweg fuhren.

über funk wurde ein erstes crossing gleich um 0730 uhr angekündigt. wir fuhren hin und warteten gemeinsam mit vielen anderen jeeps, was geschah.
die geier bereits auf den bäumen,

 erste reihe fußfreie, darauf wartend dass eines der gnus beim crossing ums leben kommt.
eine herde von einigen ca. hundert gnus hatte sich am crossing-point versammelt, machte anstalten zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle weg, um gleich wieder umzukehren, und wieder anstalten zu machen zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle……  das ging so einige male hin und her.
wir genossen in der zwischenzeit das frühstück im jeep und bedauerten die halberfrorenen touristen, die in dicke decken eingehüllt, in den offenen jeeps, von allen seiten vom kühlen wind angeblasen (es hatte 19 grad lufttemperatur) sich einen abfroren,
 und versuchten, ihre angriffsfläche dem wind gegenüber so klein wie möglich zu halten.
denis meinte das mit dem crossing wird wohl so schnell nichts, so zogen wir von dannen und besuchten einen löwen
 der sich gerade an seiner beute kulinarisch schadlos hielt, die knochen krachten.

der ruf, dass ein crossing bevorstünde, diesmal an einem anderen punkt, trieb uns wieder an den mara-fluss zurück. am anderen ufer machten sich sicher einige tausend gnus und auch eine größere anzahl von zebras bereit, den fluss zu überquren, machte anstalten zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle weg, um gleich wieder umzukehren, und wieder anstalten zu machen zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle……  das ging so einige male hin und her.

die jeeps standen in ca. 500 meter von der stelle halbkreisförmig um den crossing-point herum, jeder fahrer wartend, dass, wenn die ersten gnus ins wasser gehen, sofort der motor gestartet wird, und im rodeostil – der erste hat den besten platz – hinunter an den fluss zu rasen.
ein rangerjeep hielt die jeeps einmal vom crossingpoint fern, auch im interesse der zuseher, damit die gnus nicht irritiert werden, und dann doch den fluss nicht überqueren.
über funk kam dann bald der erlösende spruch „crossing“. in summe 64 jeeps wurden gestartet, und rasten auf den crossingpoint zu.

kleine hintergrundinfo:
um einen guten platz zum fotografieren zu haben, also pole-position bei der flussüberquerung zu haben, bedarf es sehr vieler erfahrung und eines sicheren gespürs – marke denis.
das geht so:
beim ersten anstellen in sicherer entfernung schon im auge haben
(a) wo man am fluss genau stehen möchte, um die optimalen bilder schießen zu können, und
(b) dann am riesigen halbkreis mit 64 jeeps genau jenen punkt zu finden, der, auch unter berücksichtigung der topographie des anfahrtsweges, das ist ja da nicht alles eben, die optimale ausgangslage bietet, um den unter punkt (a) erwähnten punkt zu erreichen.
wir hatten einen dieser punkte (a) eingenommen. nachdem das rennen um die besten plätze vorbei war, hatten wir einen der top-fünf standplätze am fluss erreicht – wir waren zufrieden über unsere leistung, eigentlich die vom denis.
als endlich alle jeeps am fluss standen waren die in 4er- bis 5er-reihen geschlichtet.
das spektakel war enorm

– eine flussquerung wie man sie aus den universum dokumentation oder national geographic filmen kennt – dramatisch und beeindruckend. die gnus sprangen todesmutig
die steilen erdwände richtung flussufer hinunter, oft auch auf daruntergehende oder -stehende, um dann mit haltungsnoten 10
 in den fluss zu hechten und auf die andere seite zu schwimmen. die strömung war einigermaßen stark, sodass es einigen kraftaufwandes bedurfte, um das zu schaffen.
danach galt es noch aus dem fluss zu kommen
 und auf den glitschig nassen felsen nicht auszurutschnen und wieder in den fluss, auf die nachdrängenden gnus, zurückzufallen. das spektakel dauerte 15 minuten, einige tausend tiere setzten über. krokodile waren keine zu sehen. die querung hörte dann plötzlich, so schnell sie begonnen hatte, auf – der faden war gerissen, die restlichen gnus und zebras entfernten sich vom crossing-point.
  da es bereits mittags war, und die gnus in den nächsten 1-2 stunden, laut dennis, nicht queren würden, sie mussten sich erst von der anstrengung erholen, entschlossen wir uns, den vormittag mit diesem höhepunkt zu beenden, und zum mittagessen zu fahren. der talekfluss wurde wieder gequert, wir mussten flussmittig einmal alle kunst aufwenden, um aus dem weichen sand wieder rauszukommen, und auf raschestem weg gings ins camp – ein toller vormittag.
übrigens, einige gnus kehrten, nachdem sie den fluss gequert hatten, später wieder um, und schwammen ans ursprüngliche ufer zurück. grund meist, da verwandte (nachwuchs, mutter, etc.) es nicht geschafft hatten, und zrückgeblieben waren.

off-road fahren, querein, sozusagen, geparden beobachten – und dann die flucht ergreifen.......

zum schutz der mara sollten die fahrer nicht off-road fahren, das heißt nur die ausgefahrenen wege nutzen – was sie auch tun.
wenn dann aber wie heute eine gruppe geparden

herumlungert, dann kann es schon vorkommen, dass sie – für ihre gäste – etwas näher ranfahren, und das OHNE ausnahme, und sich dann strategisch um die, heute 2 geparden, herumstellen. so auch heute, die 8 jeeps waren ca. 30 meter vom weg abgestellt.

die geparden beäugten auch ein gnu, das solo ca. 200 meter vor ihnen vorbeizog, alle waren auch einen beutezug der geparden aus. plötzlich aber startete denis den motor und fing an, davonzufahren. alle anderen folgten, da von ihm per funk über die nahenden rangers informierte.

als nicht-insider ist man vorerst perplex, das gnu suchte auch das weite, aber dennis erklärte, weshalb das so ist.  die parkranger waren in anrollen und fuhren dann  auch einem jeep nach, den sie anhielten. passiert ist dann aber nichts, da die ranger zu einem wichtigeren projekt am marafluss gerufen wurden. somit kamen alle mit dem schrecken davon. die jeeps drehten dann alle wieder um und stellten sich dann vorschriftsmäßig am weg auf, die geparden waren noch immer dort, da das gnu aber weg war, war keine action mehr zu erwarten. gleich nebenan war noch eine elefantenherde,

die wir beobachteten. nach nochmaliger teilsichtung des rhinozerosses - siehe vorherige geschichte -  gings ins camp.
 
morgen versuchen wir nochmals eine flussquerung auf die andere seite. der wasserstand sollte das zulassen – bereit einmal für den heutigen afrika-abend.
 die springen wie man sehen kann sehr hoch, und das ganz locker, eigentlich aus dem fußgelenk heraus, ohne in die knie zu gehen, respekt....

der abend klang dann, wie jeder, entweder im barzelt
oder am lagerfeuer aus

nachmittags, das übliche programm, es ist nicht viel los, die mara ist heute auf der seite leer

angesichts des kühlen wetters und auch der wahrscheinlichkeit nicht allzu viele tiere auf unserer seite zu sehen, begannen wir erst um 4 uhr mit unserer nachmittagssafari. größere tiere gab's, löwen, die faul herumlungerten, zwei geparden und eine herde elefanten, dazwischen gähnende leere.
am nachhauseweg sahen wir dann noch unser rhinozeros
 das wir am morgen bereits gesehen hatten. diesmal aber ziemlich verdeckt, da im gebüsch herumstreichend.
wir waren dann bereit für den ‚afrikanischen’ abend der heute stattfinden soll, inklusive masai krieger, die ihre tänze vorführen wollen.
vorher gönnte ich mir noch ein tiefgekühltes coke, um € 1.60, ein preis, der wie ich finde, mehr als günstig ist, wenn man bedenkt, dass jedes getränk, jedes nahrungsmittel, jeder teil im camp 8 stunden in einem LKW aus nairobi herangekarrt werden muss. die bar war auch anderwertig optimal bestückt.
und das in gemütlichem ambiente, optimal betreut von peter, dem herr über flüssiges

denis, the ‚schumacher’, das ist geschichte, denis ‚mcgywer’, das ist realität

unser hubdach wird rechts und links durch bolzen gehalten, auf denen das gestell, das das dach oben hält, befestigt ist. einer diese bolzen ist komplett abgebrochen, sodass das schwere dach nur mehr auf einer seite gehalten wurde. es bestand auch die gefahr dass angesichts der doch ruppigen straßenverhältnissen der zweite bolzen bricht und das hubdach herunterkracht, schweißgerät nicht in sicht, aber ein dickes gummiband hinten im kofferabteil.
 denis 'mcgywer' steckte eine dicke schraube, die das hubdach auf der einen seite halten sollte, in das loch des gestänges, und fixierte die schraube dann gegen herausfallen mit dem dicken gummiband. das ganze hielt, wie geschweisst – alle probleme gelöst.

übliches verfahren am morgen, full action – dann: depression macht sich breit

nach dem aufstehen, es war heute nacht etwas wärmer als gestern nacht, nach einer tasse kaffee

vor dem zelt, gings mit dem masai der nachtwache gehabt hatte richtung essenszelt/parkplatz.
es war schon hell, der masai wäre nicht notwendig gewesen, er ist aber jeden morgen vor meinem zelt und begleitet mich.
angesichts der tierleere in unsrem teil der mara wollten wir heute den talek fluss auf die andere, derzeit tierreichere seite, überqueren. 
das ging die letzte tage wegen des hochwassers nicht. als wir ankamen lag dort ein jeep vom intrepid camp – die sind genau vis-a-vis vom mara bushcamp, ca. 2 km entfernt – im fluss ohne sich zu bewegen. er hatte einen motorschaden, der dazu führte, dass das auto im fluss liegenblieb. denis bot an zu helfen, aber der fahrer meinte, hilfe vom intrepid camp sei schon im anrollen. denis versuchte dann neben dem jeep fahrend den fluss zu durchqueren, und, kurz gefasst: wir blieben im sand, der sich nach den starken regenfällen dort angesammelt hatte, stecken.
 hilfe für den intrepid-jeep war rasch da, dennis hatte das elastische seil schon vorbereitet, der fahrr des intrepid-jeeps blieb im auto und machte sich seine füße nicht nass (?) ;-(
er wurde an einem seil von einem anderen jeep ohne probleme rausgezogen.

nachdem der weg nun frei war, gelang es uns auch mit hilfe freizukommen.
dennis ließ es sich dann nicht nehmen, den fluss weiter zu überqueren, und dann wieder ans sichere ufer zurückzufahren.
 dennis saß aber offensichtlich der schreck in den knochen, wir blieben auf unserer seite.
mir war das auch lieber, da offensichtlich aufgrund der regenfälle der vortage flußaufwärts die querung nicht einfach war - und nicht immer ist so rasch hilfe zur stelle - dennis sah das auch so, oder anderst herum, ich schloss mich seiner meinung an.
tiere gab’s kaum zu sehen, die übliche resteverwertung der ‚kills’ von letzter nacht waren zu beobachten. aber plötzlich über funk, „rhino“; also devise wie in „east africa safari“ manier richtung sichtung. und dort erwartete uns bereits eines der sehr selten zu sehenden rhinozerosse die’s im park noch gibt.
 das wetter war ziemlich ungut, frisch, bewölkt, und zeitweise leichter nieselregen. wir bewunderten wieder die gäste in  den offenen jeeps, die dick in decken eingehüllt, sich einen abfroren.
frühstück dann im auto am mara fluss, in der nähe von flusspferden
 und riesen krokodilen

– so ca. 5 meter lang, und 1.5 meter breit, viele gnus haben diese körper geformt.
Im mara fluss war noch immer relativ viel wasser.
danach versuchten wir weitere tiere zu sichten, was uns nicht gelang, tierleer. bevor wir uns je zwei stück 500mg valium einwarfen ;-) , entschied ich mich, den vormittag zu verkürzen und ins camp zurückzufahren - devise: weiterfahren ist sinnlos - und im camp zu relaxen.

aber es kam ganz amders, ohne valium, und auch nicht ins camp fahrt.
kurz vor der letzten furtquerung beim camp waren dann da plötzlich viele geier in der luft und auch am rand der furt sitzend. da musste was sein, sonst wären die nicht dort. also die furt gequert und dann am wasser oben am ufer entlang. nach 50 meter sah man den grund: ein ‚kill’, wie man hier sagt lag dort herum.
 da die geier aber nicht ans werk gingen, musste da noch irgendwas größeres sein – und voila: ein leopard zeigte sich in voller größe.
kaum war der von der beute weg, stürzten sich die aasfresser auf die reste, der kampf um die besten fleischreste begann.
angenehm war dass wir vorerst nur zwei jeeps waren. wir konnten dem leoparden dann leicht auf seinem weg zu einem baum folgen.
er kletterte hinauf – und oben lag ein weiterer, frischer ‚kill’, ein impala, an dem sich der leopard schadlos hielt, und sein mittagessen genoss.

in der zwischenzeit hatte sich die kunde vom leoparden herumgesprochen, und die anzahl der jeeps war wieder beängstigend groß geworden. wir hatten unsere bilder und clips und machten uns richtung mittagspause auf.
Ps: auch wenn zeitweise überhaupt nichts zu sehen ist, dann kommt wieder der große moment, und man sieht außerordentliches: in dem fall einen leoparden oben im baum, inklusive mahlzeit.
Damit hatten wir uns unser mittagessen verdient – mahlzeit.
Pss: der Vormittag zeigt auch, dass sichtungen glückssache sind; hätten wir nicht die geschichte am fluss bei der querung erlebt, wären wir auf der anderen seite gewesen, und hätten die zahlenmäßig kaum vorhandenen, selten zu sehenden rhinozerosse, und den leoparden mit beute am baum, nicht gesehen – also einfach die safari-ausfahrten nehmen wie sie kommen, man kann nichts erzwingen, der guide tut sein bestes - wenn nichts geht dann geht nichts, das ist die realität, kein wünsch-dir-was ;-) .

denis, oder: „you can’t fool me, buddy !!!!“ - meine lieblingsgeschichte

wenn irgendwo zwei oder mehr fahrzeuge stehen heißt das im regelfall, da ist was los; ist immer so, nur schaut’s manchmal nicht so aus, tarnung und täuschung regieren – und das geht so: zwei jeeps stehen auf einem hügel, wir sehen das aus der ferne, und mangels vorhandener tiere, die sich entweder heute gut verstecken, oder am anderen, für uns derzeit nicht ereichbaren ufer sind (fluss wegen regenfällen im oberlauf noch immer nicht mit jeeps querbar), begeben wir uns zu den zwei jeeps.
als wir hinkommen, lümmeln die lustlos im jeep herum, machen den eindruck, gerade eine pause zu machen, und zu sehen gäbe es da überhaupt nichts. 
ich hatte diesen eindruck, für mich war das eine rast der touristen in den jeeps, auch weil keine kameras zu sehen waren, und die leute einfach in ihrem jeep auf den sitzen lustlos herumsaßen, also nichteinmal standen und oben rauslugten.
denis, wie immer, die lage voll im griff, meinte, die lage sei suspekt, und als er den fahrer in einem der jeeps die dort parkten sah, meinte er, er kenne den fahrer, da gibt’s definitiv was besonderes, sonst würde der da nicht stehen. 
um aber den ‚leoparden-effekt’ zu verhindern, also 40+ fahrzeuge die sich ihren weg auf den hügel bahnen, tut der nur so dass da nichts los sei, und wartete nur, bis wir weg sind, und dann nehmen die wieder ihre 50cm-objektive und kameras heraus und schießen weiter fotos, wovon war nicht klar, wir sahen einmal nichts. 
denis vermutete aber, die warten da auf karakals,
 (angesichts der lichtverhältnisse, es war schon ziemlich dämmrig, bilder etwas pixelig)

luchsähnliches getier, eine der ganz seltenen sichtungen in der mara.
sein plan, wir geben desinteresse vor, fahren den hang wieder runter, tun so alsob wir weiterfahren würden und schau’n dann wie die reagieren – gute ferngläser hatten wir ja beide an bord. 
nach ca. 500 meter n blieben wir dann so stehen, dass sie uns nicht mehr sehen konnten, wir aber sie durch die ferngläser. und tatsächlich, als sie meinten wir seien außer sichtweite tauchten wieder die 50 cm objektive und kameras auf, die da seitlich aus den jeepfenstern schauten, blickwinkel 90° zur fahrzeuglängsachse, damit war klar, dass in der richtung was sein musste. 
also wieder den berg raufgefahren. als wir uns nährten verschwanden die objektive und kameras wieder, und man gab wieder vor, eine pause zu machen. aber nicht mehr mit uns: wir stellten uns dann seitlich auf, und denis ortete sofort die objekte der begierde: zwei karakals, kaum sichtbar, da gut getarnt, trieben sich dort herum. als die jeepinsassen bemerkten dass wir die nun auch gesehen hatten, lagen die kaliberobjektive wieder am fenster und die machten dann weiter fotos. wir haben sie ausgetrickst !!!!!!!!!

in jedem fall eine tolle sichtung, die wenigen vergönnt ist, da die tiere sehr scheu und meist nachtaktiv sind – denis hat sie und die 2 jeep-fahrer ausgetrickst - respekt.

dass die jeepfahrer aber prinzipiell recht hatten, die sichtung nicht an den großen nagel zu hängen, zeigte sich bald, als ein jeep mit einer indischen großfamilie an bord daherkam. auch sie beobachteten die zwei tiere, unterhielten sich aber lautstark über belangloses, lachten laut, und störten die ganze szene. auch das mehrmalige ‚pscht’ der fotografen mit den langen dingern, auch für inder eine klar verständliche ausage, sollte man meinen, beeindruckte sie wenig – vollkoffer on the road eben. 

damit ist nur allzuverständlich dass XXXL-naturliebhaber, so sie eine sichtung machen, dies nicht an die große glocke hängen. 
wie bereits erwähnt sichtungen der allgemeinen art, also löwen, geparden,…… werden über funk verbreitet; so aber spezielles auftritt, verwenden die guides ausschließlich ihre handys und informieren ihre freunde in den anderen jeeps – wie gesagt, um den 40+fahrzeug-effekt zu vermeiden.

mir war vorerst der ‚wert’ der sichtung nicht klar, erst im camp wurde mir klar, als ich die geschichte den anwesenden safaristi erzählte, dass ich mit der sichtung der karakals was besonderes erlebt hatte.

ein leopard, eine gazelle, und 40+ jeeps

neuigkeiten sprechen sich in der mara über funk rasch herum, diesmal eine leopardensichtung.

in so einem fall bewegen sich dann über große teile dieses teils der mara hinweg alle jeeps und „wonder-beasts“, spitzname der minibusse (von denen übrigens gestern einer bei einer flussüberquerung aufgegeben werden musste - sprich, fahrer und touristen retteten sich schwimmend ans ufer, das auto ging mit der starken strömung mit, inklusive kameras und all das zeug das man so während des tages mithat), in atemberaubenden tempo konzentrisch richtung ortsangabe, um dort auf eine bereits vorhandene große menge anderer jeeps und wunderbeasts zu treffen. 
wir waren als speed- und staubmäßig bei der meute dabei und kamen beim sichtungsplatz an, aus der zweiten reihe, die besten plätze waren besetzt, sahen wir einen leoparden durchs gebüsch streichen. 
derartiges ist aber für dennis kein problem, wir fuhren einfach 200 meter weiter und parkten uns dort, vorerst alleine, in bester position ein. der leopard war nach kurzer zeit genau an unserer stelle und trottete gemütlich, damit man noch filmen UND fotos machen konnte, an uns vorbei.
die meute noch an der ersten stelle, kam nun an unsere stelle, wo ja der leopard nicht mehr wirklich toll zu sehen war, da bereits wieder im gebüsch. 
das bedeutete für uns, wir zogen weitere 200 m weiter, wieder in eine tolle foto- und filmposition, und aufmerksame leser des blogs werden schon ahnen, dennis hatte wieder recht, genau vor uns trat der leopard aus dem gebüsch.
in der zwischenzeit waren sicher bereits 20+ jeeps und 'wonderbeasts' (=toyota jeeps ;-) vor ort - alle in typischer wartehaltung, motor aus, hubdach oben, safaristi mit feldstecher in der hand, und gucken, und hoffen dass es 'ägkschän' gibt

das geschehen spitzte sich dann dramatisch insofern zu, als nun auch eine gazelle körperlich ins geschehen eingriff und durch ihr vorhandensein auf die bühne trat.

somit war ein ‚kill’ , also leopard jagt und erlegt die gazelle, theoretisch in sicht. 
ein problem, zwischen leopard und gazelle zwar nur 30 meter, aber dazwischen eine kleine furt, teilweise leicht gefüllt mit wasser. wir suchten uns dann unter schließlich 40+ fahrzeugen
eine position und übten uns in geduld, wie andere auch, fast volksfesthafte stimmung,


 (lady sogar kleidungsmäßig auf leopardenpirsch eingestellt ! respekt, eine schweizerin, wohnte auch im mara bush camp)

hoffend, dass die gazelle doch noch beute des leoparden werden könnte - eigentlich gemein:
wer unterstützt die zu fressenden in dem fall ?
nach einiger zeit und der expertise von denis, „the leopard is not going to attack“ machten wir uns von dannen und ließen die 40+ fahrzeuge zurück – wie wir später erfuhren, die expertise von denis war punktgenau, no fun, no kill, die gazelle wird sich gefreut haben.

Zu erwähnen wäre noch, dass das mit den 40+ fahrzeugen, zugegeben wir waren ja auch ein teil des geschehens, ist schon stark; da würd ich als leopard auch keinen finger krumm machen. 
ich würd warten bis die alle vor einbruch der dunkelheit im hotel, im zeltlager sind, und dann in ruhe zuschlagen, umsomehr, als dann keine gefahr mehr bestünde, irgendwo gegen ein auto zu krachen, bzw. von einem der fahrzeuge überfahren zu werden.
für nicht-insider: sobald der leopard attackiert, die gazelle läuft, starten 40+ fahrer ihre fahrzeuge und brausen in höllentempo, ohne rücksicht auf verluste und andere jeeps, im kampf um die besten plätze, zum wohle der zahlenden gäste, jäger und beute nach.
alles in allem, dennis hatte wieder einen riecher und ich eine tolle sichtung aus nächster nähe - und das alles unter kontrollierbaren bedingungen, jederzeit die situation fest im griff habend.

frühstück gegen 9 uhr am mara fluss, die kraft brauchen wir: wegen nächtlichen regens alles ziemlich glitschig

geier und hyänen nahmen überall ihr frühstück ein, die reste der nächtlichen jagderfolge der zahlreich herumlungernden, vollgeschlagen löwen lagen noch herum, und wurden zuerst von den hyänen vom fleisch befreit, und dann von den geiern ‚gesäubert’. einzelne giraffen kreuzten trottend unseren weg.
wir nahmen dann gegen 0900 uhr unser frühstück
 direkt am marafluss ein – mit sicht auf krokodile, und jede menge flusspferde, die es sich im fluss bequem machten, und die strömung ihre arbeit tun ließen, nämlich sie zu kühlen.
wetter bereits angenehm, nicht mehr feucht, nicht mehr allzu kühl, gen 20 grad, und vis-a-vis das serena mara hotel am berg, nur durch den fluss von uns getrennt (hotel berg im elefantenclip ab ca. 0:21 zu sehen).
eine herde elefanten kreuzte frühmorgens auch unseren weg.
hie du da kam auch der typus von jeep vorbei, der auf allen seiten auch vorne offen ist, und die haltung der in dicke decken eingehüllten vor kälte zitternden  touristen zeigte, es könnte doch etwas wärmer im fahrwind sein.
nach oppulentem frischluft-frühstück gings weiter, vorerst durch einen seichten nebenarm des maraflusses, was aber kurzfristig das ende unseres ausfluges bedeutete. 

vorne, wo's auch ziemlich matschig war, waren wir mit den rädern aus dem relativ flachen wasserloch schon draußen, als sich rückwärts die räder festfuhren. 
alle tricks, inklusive 4wd und differentialsperre halfen nichts, die räder rauchten, da gabs kein entrinnen. 
das loch war von außen gesehen als ziemlich harmlos anzusehen, die tücke lag unter der wasseroberfläche, eine schlammloch.
vorsichtshalber setzte unser fahrer eine positionsangabe ab, um etwaig in der nähe befindliche jeeps für den fall der fälle auf uns aufmerksam zu machen.
er selbst, schuhe und socken ausgezogen, die hose hochgekrempelt, machte sich an die arbeit, und checkte einmal die gesamtlage. er hatte bereits einen plan. aus dem jeep nahm er eine riesige hebevorrichtung und versuchte vorerst vorne, dann hinten, den jeep anzuheben und so dazu zu bringen, sich durch eigengewicht in eine der gewünschten richtungen zu bewegen. es ging nichts, das war keine optimale lösung.
der dritte lösungsansatz, den riesigen wagenheber an der linken seite mittig anzubringen half; 
nach heben dieser seite begann sich der jeep, aufgrund des eigenen gewichtes, aus der schlammgrube im wasser gehoben, nach rückwärts ins wasser zu bewegen. danach setzte sich denis rein, rückwärtsgang eingelegt, und wir waren draußen. Wir überquerten die stelle dann weiter seitlich, holten die hebevorrichtung,
dennis machte sich noch sauber, und weiter ging’s – das alles dauerte keine 15 minuten – respekt. über funk informierten wir die anderen, dass keine hilfe nötig sei.
 ich vermute ja, das ‚abenteuer’ ist im preis inkludiert ;-)  mir gefiel’s - war realität pur, wie sie tagtäglich passieren kann - vor allem die kompetente lösung des problems aus sicht der statik, durch anwendung des hebelgesetzes, mitten im nirwana - respekt, ein fahrer auf den man sich auch in solchen situationen verlassen kann: you never walk alone !