Sonntag, 9. Januar 2011

stimmungsmache - für migration, gegen straße


sunworld-safari
hat einen kurzen clip zusammengestellt, mit ein paar eindrücken aus der masai mara und dem mara bush camp - zum genießen, da kommt vorfreude auf

CLIP



TRAURIG - ein ökologischer wahnsinn:


"Kampf gegen Straßenbau in der Serengeti
Die Serengeti ist mit ihrer jährlichen Massentierwanderung eines der faszinierendsten Ökosysteme Afrikas. Die Regierung von Tansania hat verlautbart, eine zweispurige Fernstraße mitten durch die Graslandschaft bauen zu wollen.
16.09.2010.

Eine internationale Gruppe von 27 Wissenschaftlern hat nun im Magazin "Nature" dazu aufgerufen, den Straßenbau zu stoppen.
Der Aufruf "Road will ruin Serengeti" ist im Fachblatt "Nature" (Bd. 467, S. 272) erschienen.

Die weltberühmte Steppe

Gnus werden in schmalen Wasserläufen von Krokodilen angefallen, Löwen pirschen sich im hohen Gras an Zebras heran, Büffel, Antilopen und Elefanten ziehen gemeinsam durch die Savanne. Jeder kennt diese Bilder aus "Universum" und zahlreichen anderen Dokumentationen. Der Schauplatz all dieser Ereignisse ist die Serengeti, eine fast 15.000 km² umfassende Savanne, die sich von Tansania bis nach Kenia erstreckt und 1951 zum ersten Nationalpark Tansanias erhoben worden ist.
Nun könnte ein großes Bauprojekt das Ökosystem der Steppe in Gefahr bringen.

Phantastische Straße durch den Nationalpark

Schon seit 15 Jahren wird in Tansania laut über eine Verbindung zwischen der tansanischen Küste, dem Victoriasee und Zentralafrika nachgedacht, die durch das Schutzgebiet führen soll. Nach der letzten Wahl im Jahr 2005 versprach der tansanische Präsident Jakaya Kikwete erneut eine Verbindung zwischen der Küste und dem Victoria-See.

In einer Rede im Juli dieses Jahres erklärte Kikwete erneut, nicht von dem Straßenbau abweichen zu wollen. Im Jänner 2011 sollen die Rohstoffe für das Projekt bereitgestellt werden, 2012 werde mit dem Bau begonnen, hieß es weiter von Seiten der Regierung.
Das Projekt soll angeblich 480 Mio. US-Dollar kosten.

Sollte das Mammutprojekt wirklich durchgeführt - und nicht nur als Wahlwerbung verwendet - werden, würde es einen nicht wieder gutzumachenden Schaden am Ökosystem der Serengeti anrichten, das weltweit einzigartig ist.


Die jährliche Spektakel der Savanne

Diese Landschaft ist der Schauplatz eines phänomenalen Naturschauspiels: Einer jährlichen Massentierwanderung, ausgelöst durch den Zug der Weißschwanzgnus, denen zahlreiche andere Pflanzenfresser und natürlich auch Raubtiere folgen.

Über 2 Millionen Tiere durchqueren jedes Jahr Anfang Juni die Serengeti vom Ngorongoro-Krater nach Westen Richtung Victoria-See. Von dort wandern sie zum Ende der Regenzeit zwischen Oktober und November nach Norden zum Rift-Valley. Im Dezember kehren sie schließlich wieder in die vulkanischen Ebenen um Ngorongoro zurück.

Aufgrund dieses Naturphänomens ist die Serengeti 1981 sogar von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden.

Alternative Route zum Artenschutz

Eine 27-köpfige Gruppe um Andrew Dobson von der Universität Princeton und Markus Borner von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt hat im Fachmagazin "Nature" einen Appell formuliert, um den Straßenbau zu verhindern. Und mehr als das: Die Forscher haben ein Alternative zu dem geplanten Straßenbau ausgeheckt.

Die Wissenschaftler beschreiben in ihrem Aufruf ein Modell, bei dem die Straße den Park südlich umgeht und die Stadt Arusha mit der Küste verbindet. Diese Straße würde fast fünf Mal so viele Menschen erreichen, wie die derzeit geplante Straße. Der Weg der südlichen Straße sei zwar 50 Kilometer länger als die nördliche Route, aber man könnte im Süden die Schotterpisten als Infrastruktur nutzen, um Kosten zu sparen.
Die südliche Route sei den Wissenschaftlern zufolge also zu bevorzugen. Sie würde auch das Landesinnere mit der Küste verbinden, aber gleichzeitig den globalen Wert des Ökosystems der Serengeti anerkennen.

Peter Stenitzer, science.ORF.at"