Mittwoch, 31. August 2011

dennis, oder: der michael schuhmacher der masai mara

mein guide ist der denis, junger spund, aber voller energie. nachmittags pflügten
 wir durch die halbleeren weiten der masa mara.
vereinzelt gab es in dem bereich wo wir waren das übliche getier zu sehen, aber die reißer, die straßenfeger, wie löwen, geparden etc. hatten sich fast alle gut versteckt.
eigentlich aus sicht eines 'action-geilen' touristen 'enttäuschend' - aber aus der sicht des dokumentiert gesehenen eine breite palette von sichtungen - aus sicht der tiere aber zumindest verständlich.





antilopen, gnus, zebras,

und das andere getier werden als na-ja-das-haben-wir-eh-schon-gesehen-getier gesehen, und nur mehr periphär wahrgenommen; im endeffekt wollen die touristen die großen fünf sehen,
im grunde genommen, inklusive ‚action’, also nicht nur den löwen, sondern auch wie der sich gerade auf ein gnu wirft und dieses zur strecke bringt, womöglich in reichweite der leistungsfähigkeit des filmobjektives -  irgendwie ungerecht die welt, aber so ist es mit den touristen, den safaristi.
also jagten wir einer ‚predator’-sichtung nach,
(foto vom vortag)

und suchten, und suchten, und suchten….. in der zwischenzeit fraßen uns fast die fliegen auf, die zahlreichst in dem teil der mara über unser auto herfielen.
[ps: 'no-bite' können sie nicht leiden, wir verwendeten das mittel in den folgenden tagen, und die viecher ließen uns in ruhe; sie stechen nicht, sind nur riesig lästig, die kleinen fliegen]


Verzweifelt rollten wir dahin, als der spruch über funk kam, „leopard“. nach spektakulären flußüberquerungen, wir mutierten fast zu einem schwimmfähigen mobil, erreichten wir die stätte des geschehens.
leopard sahen wir einmal keinen, aber sicher 8 jeeps, die alle vor dem waldstück positioniert, auf das wiedererscheinen des leoparden warteten. 
denis hatte ihn wie die anderen zuseger auch im buschwerk erspäht, und ließ zu meinem erstaunen die 8 jeeps hinter sich und fuhr ca. 100 meter am rand des buschwaldes entlang zu einer kleinen freien stelle, wo er sich fotogerecht, was den zu erwarteten leopard betrifft, einparkte.
keine zwei minuten später kam der leopard aus dem buschwerk

heraus GENAU auf unser auto zu. im nu war auch die inzwischen zu mehr als 10 stück angeschwollene jeepmenge hinter uns, mit meterlangen objektiven auf den optimalen schuss wartend – wir waren nummer 1. der leopard trottete fotogerecht an uns vorbei, und denis startete, fuhr wieder ca. 50 meter weiter und parkte sich auf einem von buschwerk umgebenen wegstück ein, der rest war mit dem leopard, im buschwerk kaum auszumachen, beschäftigt. 
und nach kurzer zeit kam der leopard wieder GENAU auf uns zu, und legte sich ca. 2 m von unserem jeep
entfernt auf einen kleinen hügel – unglaublich, dennis hatte zweimal GENAU den weg des leoparden vorausgeahnt,


und all die jeeps, die schon mehr als 30 minuten dem tier hinterhergewesen waren, bevor wir überhaupt ankamen, ausgebremst.
wir beide hatten spaß mit dem geschehen unmittelbar vor unsren augen, waren stolz mit uns selbst, der rest der safaristi beneidete uns sicher um unsere zweimaligen polpositions, speziell die mit dem meterlangen teleobjektiven.
dass wir am nachmittag auch eine löwin mit ihren drei jungen ausmachten und beobachteten sei der vollständigkeit halber erwähnt.
in summe ein nachmittag der sehr lahm anlief und schon depressive gefühle bei uns hervorrief, weil so gar nichts zu sehen war, und dann………
denis, we love you.