Mittwoch, 31. August 2011

CROSSING - yeah

das highlight jeder safari ist das queren eines flusses von gnus und zebras.
nachdem der talek fluss wieder querbar war, mein 0630 uhr kaffee (inklusive butterkekse)
 vor dem zelt vorbereitet, genossen war, fuhren wir auf die andere seite,
dort wo das gras noch grüner war – the grass is always greener on the other side – und derzeit einige große gnuherden sind.
wie jeden tag auch ballons in der luft, die über die täglich, zu schnäppchenpreisen, über die mara hinweg fuhren.

über funk wurde ein erstes crossing gleich um 0730 uhr angekündigt. wir fuhren hin und warteten gemeinsam mit vielen anderen jeeps, was geschah.
die geier bereits auf den bäumen,

 erste reihe fußfreie, darauf wartend dass eines der gnus beim crossing ums leben kommt.
eine herde von einigen ca. hundert gnus hatte sich am crossing-point versammelt, machte anstalten zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle weg, um gleich wieder umzukehren, und wieder anstalten zu machen zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle……  das ging so einige male hin und her.
wir genossen in der zwischenzeit das frühstück im jeep und bedauerten die halberfrorenen touristen, die in dicke decken eingehüllt, in den offenen jeeps, von allen seiten vom kühlen wind angeblasen (es hatte 19 grad lufttemperatur) sich einen abfroren,
 und versuchten, ihre angriffsfläche dem wind gegenüber so klein wie möglich zu halten.
denis meinte das mit dem crossing wird wohl so schnell nichts, so zogen wir von dannen und besuchten einen löwen
 der sich gerade an seiner beute kulinarisch schadlos hielt, die knochen krachten.

der ruf, dass ein crossing bevorstünde, diesmal an einem anderen punkt, trieb uns wieder an den mara-fluss zurück. am anderen ufer machten sich sicher einige tausend gnus und auch eine größere anzahl von zebras bereit, den fluss zu überquren, machte anstalten zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle weg, um gleich wieder umzukehren, und wieder anstalten zu machen zu queren, dann zogen sie wieder von der stelle……  das ging so einige male hin und her.

die jeeps standen in ca. 500 meter von der stelle halbkreisförmig um den crossing-point herum, jeder fahrer wartend, dass, wenn die ersten gnus ins wasser gehen, sofort der motor gestartet wird, und im rodeostil – der erste hat den besten platz – hinunter an den fluss zu rasen.
ein rangerjeep hielt die jeeps einmal vom crossingpoint fern, auch im interesse der zuseher, damit die gnus nicht irritiert werden, und dann doch den fluss nicht überqueren.
über funk kam dann bald der erlösende spruch „crossing“. in summe 64 jeeps wurden gestartet, und rasten auf den crossingpoint zu.

kleine hintergrundinfo:
um einen guten platz zum fotografieren zu haben, also pole-position bei der flussüberquerung zu haben, bedarf es sehr vieler erfahrung und eines sicheren gespürs – marke denis.
das geht so:
beim ersten anstellen in sicherer entfernung schon im auge haben
(a) wo man am fluss genau stehen möchte, um die optimalen bilder schießen zu können, und
(b) dann am riesigen halbkreis mit 64 jeeps genau jenen punkt zu finden, der, auch unter berücksichtigung der topographie des anfahrtsweges, das ist ja da nicht alles eben, die optimale ausgangslage bietet, um den unter punkt (a) erwähnten punkt zu erreichen.
wir hatten einen dieser punkte (a) eingenommen. nachdem das rennen um die besten plätze vorbei war, hatten wir einen der top-fünf standplätze am fluss erreicht – wir waren zufrieden über unsere leistung, eigentlich die vom denis.
als endlich alle jeeps am fluss standen waren die in 4er- bis 5er-reihen geschlichtet.
das spektakel war enorm

– eine flussquerung wie man sie aus den universum dokumentation oder national geographic filmen kennt – dramatisch und beeindruckend. die gnus sprangen todesmutig
die steilen erdwände richtung flussufer hinunter, oft auch auf daruntergehende oder -stehende, um dann mit haltungsnoten 10
 in den fluss zu hechten und auf die andere seite zu schwimmen. die strömung war einigermaßen stark, sodass es einigen kraftaufwandes bedurfte, um das zu schaffen.
danach galt es noch aus dem fluss zu kommen
 und auf den glitschig nassen felsen nicht auszurutschnen und wieder in den fluss, auf die nachdrängenden gnus, zurückzufallen. das spektakel dauerte 15 minuten, einige tausend tiere setzten über. krokodile waren keine zu sehen. die querung hörte dann plötzlich, so schnell sie begonnen hatte, auf – der faden war gerissen, die restlichen gnus und zebras entfernten sich vom crossing-point.
  da es bereits mittags war, und die gnus in den nächsten 1-2 stunden, laut dennis, nicht queren würden, sie mussten sich erst von der anstrengung erholen, entschlossen wir uns, den vormittag mit diesem höhepunkt zu beenden, und zum mittagessen zu fahren. der talekfluss wurde wieder gequert, wir mussten flussmittig einmal alle kunst aufwenden, um aus dem weichen sand wieder rauszukommen, und auf raschestem weg gings ins camp – ein toller vormittag.
übrigens, einige gnus kehrten, nachdem sie den fluss gequert hatten, später wieder um, und schwammen ans ursprüngliche ufer zurück. grund meist, da verwandte (nachwuchs, mutter, etc.) es nicht geschafft hatten, und zrückgeblieben waren.